Netzstreik fürs Klima #CodeforClimate

24.04.2020 von Claudia Jach

Netzstreik fürs Klima #CodeforClimate

Heute findet der nächste globale Klimastreik statt, der angesichts der Pandemie ins Netz verlagert wird. Wir streiken für Klimaschutz, das ist den meisten wohl klar. Aber wofür noch einmal genau? Fridays for Future fordern die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Das bedeutet, den menschengemachten Temperaturanstieg auf 1.5°C zu begrenzen. Für Deutschland heißt das:

  • Bis zum Jahr 2035 die Nettoemissionen auf Null zu reduzieren. Nur dann können die 1,5°C gehalten werden,
  • den Kohleausstieg bis 2030 zu verwirklichen,
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035 sicherzustellen.

Die Forderungen von Fridays for Future zielen also darauf ab, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich zu reduzieren. Zahlreiche Gruppen haben sich daraus eigene Handlungsmaximen abgeleitet. Wir von Code for Germany setzen uns unter dem Motto „Code for Climate“ damit auseinander, was Entwickler*innen und andere, die digital arbeiten, zum Klimaschutz beitragen können.

Was möchten wir mit Code for Climate vermitteln?

Einige unserer Anliegen in diesem Zusammenhang sind:

  • Den Materialaufwand für Hardware, insbesondere von kritischen Rohstoffen, zu reduzieren und auf Reparierbarkeit von Hardware setzen, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen.
  • Freie und Offene Software dafür einsetzen, die Nutzungsdauer von Geräten zu verlängern, indem es z. B. länger Updates für Geräte gibt und wir uns nicht von den Marktstrategien großer Konzerne leiten lassen müssen.
  • Die Energiebilanz von digitalen Anwendungen verbessern, zum Beispiel indem Inhalte bewusst gestaltet und energiehungrige Bilder und Videos nur reduziert verwendet werden.
  • Civic-Tech-Anwendungen entwickeln, die uns dabei helfen, unsere Klimaschutzziele zu erreichen und uns für Klimabelange zu sensibilisieren - im eigenen Alltag und auf politischer Ebene.

Netzstreik fürs Klima heißt für uns also nicht nur, unseren Protest von der Straße ins Netz zu tragen, sondern auch, die Möglichkeiten des Internets und der Digitalisierung dafür zu nutzen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn, wie unsere Anliegen oben zeigen, auch die Digitalisierung hat klimaschädliche Auswirkungen, mit denen wir uns auseinandersetzen und für die wir Lösungen finden müssen.

Mit dem Projekt Klimawatch das Pariser Abkommen nachhalten

Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Projekt Klimawatch. Hier werden die Klimaschutzbemühungen von Kommunen visualisiert und in Bezug zum Pariser Abkommen gesetzt. Während die meisten anderen Anwendungen, die es in dem Bereich gibt, auf größere nationale oder internationale Ebenen blicken, schauen wir, was direkt vor unserer Haustür politisch geplant und umgesetzt wird.

Emissionen werden nach verschiedenen Feldern aufgeschlüsselt angezeigt, die Daten erläutert und ihre Quellen transparent aufgeschlüsselt. Daraus ergeben sich konkrete Themen für die Ansprache unserer lokalen Vertreter*innen.

Je mehr Kommunen mitmachen, desto besser lassen sich die Klimaschutzkonzepte der einzelnen Kommunen miteinander vergleichen. Wie es in deiner Stadt aussieht? Setz dich mit unserem Projektteam in Kontakt und füge die Daten deiner Kommune hinzu! So wird dein Netzstreik fürs Klima noch erfolgsversprechender.